Freitag, 29. Dezember 2006
Das Saddam-Theater
Seit der Bestätigung des Todesurteils gegen Saddam Hussein von Anfang November überschlagen sich die Nachrichten - das reinste News-Varieté.
Erst sind alle zufrieden, weil: ja, er hat den Tod verdient und innerhalb der nächsten 30 Tage soll er gehängt werden.
Dann stellt man fest, daß es im Irak keinen Henker gibt, der sich auf's Hängen versteht. Es melden sich daraufhin gut hundert Leute, die den Versuch wagen wollen.
Gleichzeitig mehren sich die Proteste gegen die Exekution aus den verschiedensten Ecken und Gründen: die EU, weil sie die Todesstrafe ablehnt, der Vatikan auch, weil man Verbrechen nicht mit Verbrechen sühnen kann, die Jemenitische Regierung, weil im Irak Unfrieden entstehen könnte wegen der Hinrichtung. Letzteres würde wohl kaum mehr auffallen.
Schließlich stellt man fest, daß die 30-Tage-Regelung nicht richtig verstanden wurde und der Tag des Baumelns durchaus später sein könnte, nur um kurze Zeit später eben diesen Tag auf den Samstagmorgen, den 30. Dezember 2006, Ortszeit, zu verlegen. Also morgen früh.
Aber: laut irakischer Verfassung darf an hohen islamischen Feiertagen nicht hingerichtet werden und gerade ist das viertägige Opferfest, der zweithöchste Feiertag.
Ich bin gespannt.

Das Beste an der Geschichte ist das Gesicht, das Saddam dazu macht:


Quelle: Spiegel Online


Nachtrag: Tatsächlich aufgeknüpft ... und ich war davon überzeugt, daß uns das Gezerre um Saddam noch lange in Atem halten und er schließlich an Alters- schwäche sterben würde.

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Sonntag, 10. Dezember 2006
Feigenzeit
Getrocknete Feigen mag ich ja gern, freu mich jedes Jahr, wenn sie wieder im Regal liegen, die Feigenkränze. Sind ja auch ein absolutes Naturprodukt. Die türkischen Feigen, die's hauptsächlich bei uns gibt, werden heute noch wie vor hundert Jahren verarbeitet. Gepflückt, wenn sie von der Sonne gereift sind und in der Sonne getrocknet.
Hab ich mal im TV gesehen, wie das normalerweise läuft: der Platz, wo sonst die Ziegen hausen, wird von den Ziegen befreit, deren Hinterlassenschaft von der Oma mit dem Reisigbesen weggefegt und dann die frischen Feigen darauf ausgebreitet. Daran erinnere ich mich jedes mal, wenn ich ein Fitzelchen Stroh an einer Feige kleben seh.
Man sollte auch nicht so genau hinsehen, wenn in den Falten der Trockenfrucht komische Körnchen hängen, die nicht wie diese Feigenkörnchen aussehen: das sind oft Insekteneier. Ein Indiz dafür, daß der Feigenbauer seine Feigen nicht gespritzt hat. Zumindest nicht gegen dieses Insekt. Wie gesagt, Trockenfeigen sind ein Naturprodukt.
Manchmal schmeckt eine Feige nicht gewohnt süß, sondern etwas bitter. Das liegt daran, daß ein Insekt in der Feige war. Insekten schmecken bitter. Wenigstens übertünchen die Feigensamen das knurpsen, wenn man das Insekt zerkaut.

Ich mag Feigen wirklich ... aber für diese Saison hab ich wieder genug.

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Mittwoch, 29. November 2006
Wenn der PC leise Servus sagt
Man möcht's kaum glauben, wie einen das betrifft, wenn dieses Gerät plötzlich Anstalten macht, sich von allem irdischen abzumelden.
Ich zumindest bin bestürzt. Mein guter alter PC!
Fast sechs Jahre haben wir miteinander verbracht, ich hab' ihm alles anvertraut, was ich sonst nicht jedem ins Notizbuch schreiben würde.
Er war mein Tor zu Welt, wenn ich selber diese nicht betreten wollte.
Er war mein Mund, wenn ich nicht sprechen wollte.
Er war mein Trost an einsamen Tagen.

Und jetzt geht er ...


oO(Hoffentlich macht er's lang genug, bis ich alle Daten gesichert hab. )
(Wieso zum Henker denkt man immer nur dran, tut's aber nicht rechtzeitig?)

Bleib, lieber PC, bleib! Atme! Atme tiiiief!

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