Sonntag, 23. Juli 2006
Isarrauschen
München ist schon einzigartig. Wirklich.
Und es ist vor allem die Isar, die die Stadt so klassig macht.
An Abenden wie gestern sind die Ufer von Menschen belagert nebst ungefähr einer Million mal sovielen Insekten.

Ja wirklich, es ist toll, mit dem Campinghocker im seichten Wasser zu sitzen und die Füße zu baden, derweil man Geschwader von Insekten abwehrt, hoffend, daß nicht allzuviele davon im Weinglas landen, die man dann im Finstern mittrinkt.
Nach ein paar Gläsern ist es Einem aber schon fast wurscht, was da noch mitkommt, weil im Magen wirds eh' getötet. Zurückgekrabbelt ist noch keiner, weswegen auf's Zerbeißen verzichtet werden kann. Was wiederum ein großer Vorteil ist, denn Käfer schmecken scheußlich.
So kommt's auf die Trinktechnik an, wenn man den Wein am Fluß halbwegs genießen will: ich forme die Zunge zur Rinne und lasse den Wein nur den Bruchteil einer Minute darauf verweilen, um das Krabbeln nicht zu spüren. Gut, wenn das Viecherl vorher schon ersoffen ist, dann krabbelt nix mehr.

Ja, und während man also derart beschäftigt ist, schaut man zur Brücke hoch auf die Leute, die da oben stehen und runterschaun. Manche machen sogar ein Foto.

Spätestens wenn man beginnt, sich wie ein Affe im Zoo zu fühlen, sollte der Heimweg angetreten werden, denn so soll der schöne Abend nicht enden.

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