Donnerstag, 20. September 2007
Ehe-Legislatur
Die Empörung schlägt Wellen. Frau Skandal-Pauli läßt uns nicht ruhen. Nun schlug sie vor, die Ehe mit Laufzeit einzuführen, wonach man alle 7 Jahre den Vertrag kündigen könne, wenn der Partner nicht mehr zusagt. Oder verlängern um weitere 7 Jahre, falls doch.

So neu ist der Gedanke nicht und auf Frau Paulis Mist ist er auch nicht gewachsen. Zumindest hab ich letztes Jahr mal ein Interview im Spiegel mit einem Sozialwissenschaftler gelesen, wonach dieser die Ehe nüchtern als Zweckgemeinschaft beschrieb. Der Zweck sei die Aufzucht der Nachkommen, was nach einer gewissen Zeitspanne erledigt sei. Dabei äusserte er im Sinne ähnliches wie das, was Frau Pauli unter die Leute brachte.

An und für sich kann man dem zustimmen, denn was ist denn die Ehe? Versorgung gegen Gebären. War doch immer schon so. Die Sache mit der Liebesheirat hat erst Barbara Cartland erfunden.

Dieses "bis der Tod uns scheidet" hat ohnehin noch nie bedeutet, miteinander alt zu werden und einer klappt dann vor Altersschwäche zusammen - es sei denn, der Altersunterschied war gewaltig genug. Ehefrauen wurde man los, indem man ihnen recht viele Kinder machte, irgendwann starben sie schon im Kindbett. Frauen wurden ihre Männer los, indem sie ihnen was ins Essen mischten oder ein Krieg kam ihnen zu Hilfe. Hatte man genug Geld und Status, konnten sich beide eine Liebschaft leisten und die Ehe trotzdem weiterführen. Oder man war Heinrich der Achte und köpfte seine Frauen einfach.

So gesehen haben wir heutzutage doch überhaupt kein gesundes Verhältnis mehr zur Ehe und es fehlt uns tatsächlich eine legale Alternative zur Scheidung.

linie

... comment